Was ist Rap Hack?

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Der Musikmarkt ist zunehmend umkämpfter. Die alten Einnahme-Modelle schwinden. Wichtiger werden immer mehr die sozialen Netzwerke und Plattformen wie YouTube, auf denen nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Künstler ihr Einkommen bestreiten. Besonders in der Corona-Zeit, in der praktisch alle Musiker vor dem Nichts standen. Qualität ist wichtig, aber eben nicht nur. Viel wichtiger scheinen die Klickzahlen zu sein, mit denen die Ergebnisse zum eigenen Vorteil manipuliert werden können. Diese Vorgehensweise, die wir praktisch auch in allen anderen Bereichen kennen, nennt man Rap Hack.



Mit Rap Hack das Ergebnis manipulieren?

Wer Erfolg haben will, muss vor allem auf die Klickzahlen achten. Denn diese sind viel entscheidender als die eigentliche Qualität. Zumindest auf Portalen wie YouTube und Co., wo mittlerweile auch alle namhaften Künstler vertreten sind. Umso öfters ein Video angeklickt wird, desto besser steigt es im Ranking und umso mehr Geld gibt es am Monatsende.

Dass ein solches Modell leicht manipulierbar ist, kennen wir aus vielen anderen Internetbereichen. Mit Rap Hack ist diese Vorgehensweise, die schon seit Jahren auf YouTube und Co. zu finden ist, erstmals an die Öffentlichkeit gekommen.

Mit wenigen Tricks lassen sich so die Abrufzahlen der Videos beliebig in die Höhe schrauben und damit auch das eigene Einkommen. Strafrechtlich verwerflich ist das in nur ganz wenigen Ländern, aber es verstößt gegen die YouTube Regeln, da es aus Sicht der Betreibern Betrug ist. Außerdem steht gerade bei Portalen, bei denen man Geld verdient der Vorwurf der Geldwäsche im Raum.

Portale wie YouTube und Spotify haben daher ausgeklügelte Algorithmen, die solche künstlich nach oben geschraubten Klickzahlen, selbständig feststellen können. Im besten Fall werden diese dann einfach nicht angezeigt. Im schlimmsten Fall jedoch gleich der ganze Kanal gesperrt. Es ist also immer besser, auf solche Methoden zu verzichten.

Klickzahlen kaufen – Ganz einfaches Geschäft

Alles fing vor langer Zeit in Indien an. Dort konnte man für alles beliebige Klicks und Mitteilungen, sehr günstig kaufen. Bei den Musikern war das aber damals noch nicht angekommen. Aber es war die Zeit, als die klassischen Einnahmemodelle in sich zusammenbrachen. Und die Corona Zeit hat nun erst recht den Boom der Klick-Musiker ausgelöst. Die Gefahren sind groß. Strafrechtlich ist meistens nicht zu erwarten, aber die Plattform könnte den Nutzer auf Lebenszeit sperren und anscheinend nehmen das immer mehr Künstler in Kauf.

Je nachdem, wie viele Klicks gekauft wurden (von 100 bis zu einigen Millionen ist das kein Problem), kann das eigene Ranking angepasst werden. Natürlich gibt es auch feine Nuancen, die auswählbar sind. Ist das Lied einfach nur schlecht, werden zusätzliche Like-Klicks gekauft, damit die negativen Bemerkungen nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Das geht aber nicht nur auf YouTube, auch Spotify und Co. sind dafür sehr anfällig. Die großen Betreiber haben sich mit diesem Problem jahrelang nicht auseinandergesetzt, obwohl das Kaufen von Klicks und Likes schon seit fast 10 Jahren von vielen genutzt wird.

Auffallen um jeden Preis

Dazu scheint ein Rezept für den Erfolg nicht nur der Kauf von Klicks zu sein, sondern auch aufzufallen, und das um jeden Preis. Am besten gelingt das mit Provokationen. Eminems umstrittene Texte fallen uns dabei zum Beispiel ein. Einige Lieder landen auf dem Index. Eine wohl kalkulierte Provokation, die zusätzliche Aufmerksamkeit und damit auch Geld bringt.