Als das Internet erfunden wurde, war es ursprünglich dazu gedacht, Wissenschaftler unterschiedlicher Universitäten miteinander zu verbinden. Heute schauen wir uns auf musikwissen.com an, wie die sozialen Medien die Welt verändert haben und wie sie sich generell aufteilen. Zudem lernen wir, dass soziale Medien Vor- und Nachteile haben. Und wir schauen uns unterschiedliche Kompetenzlevels an, die mit sozialen Medien zu tun haben. Und welche Fragen du dir stellen musst, wenn du als Musiker oder Musikunternehmer soziale Medienkanäle eröffnen willst.
Gegen Mitte/Ende der 1990er Jahre, wurde es schließlich ein Teil der meisten Haushalte und erlaubte, sich in Foren und Online-Chats zu unterhalten, eine Website zu erstellen und sich oder sein Unternehmen darauf zu präsentieren.
Foren und Online-Chats waren im Prinzip die sozialen Medien dieser Zeit. Websites hingegen waren damals statische Seiten. Ähnlich wie Bücher. Einmal erstellt, wurden sie nur wenn unbedingt notwendig aktualisiert. Viele Links führten oftmals auf „Under Construction“-Seiten, die häufig auch jahrelang „Under Construction“ blieben.
Und GIFs waren, aufgrund der Langsamkeit der meisten Internetverbindungen, die „Videos“ jener Epoche und wurden häufig übermäßig eingesetzt, um Bewegung ins Spiel zu bringen.
Private Websites waren häufig mit bunten, sich farblich verändernden Hintergründen gestaltet und natürlich durften auch „Nachrichten“-Ticker, Gästebuch und Besucher-Counter nicht fehlen.
Hier sind einige Websites, die es aus dieser Zeit überlebt haben:
- http://www.dolekemp96.org/main.htm
- http://www.lost-world.com/ingen/index.html
- http://edition.cnn.com/EVENTS/1996/year.in.review/
- Und eine Hommage: http://the90sbutton.com/
Inhalte in diesem Artikel
Der Beginn der sozialen Medien
Mit der Einführung von Blogs und den immer schneller werdenden Computern und Internetanbindungen änderte sich das Internet allmählich. Blogs waren „Weblogs“ also „Netztagebücher“ und damit darauf angelegt, häufig mit neuen Informationen aktualisiert zu werden. Es folgten Soziale Netzwerke wie Facebook und dem mittlerweile verstorbenen StudiVZ. Als 2007 das iPhone der Welt vorgestellt wurde und eine neue Generation von Smartphones inspirierte, wurde das Internet für die breite Masse mobil. Und so nahm alles seinen Lauf.
Soziale Medien Vor- und Nachteile
Soziale Medien sind heute ein Teil unseres täglichen Lebens. Wir nutzen sie um unsere Songs und künstlerische Kreationen, Witze, Unterhaltungen, Bilder, Rezepte, Hobbies, Lebensläufe und Informationen zu teilen. Und ähnlich wie zur Zeit der Erfindung des Drucks, haben soziale Medien unsere Welt in den Grundfesten verändert. Durch den Buch- und Zeitungsdruck wurde es erstmals möglich, Nachrichten und Informationen systematisch zu teilen und große Bevölkerungsgruppen informiert zu halten. Und soziale Medien haben eine eigene kleine Revolution ausgelöst.
Der arabische Frühling wäre ohne soziale Medien beispielsweise nicht möglich gewesen. Über soziale Medien wurde es möglich, sich kurzfristig gegenseitig zu informieren und abzusprechen. Ebenso wäre Donald Trump ohne Twitter und soziale Medien wohl kaum US-Präsident geworden. Und Blogger in politisch unterdrückten Ländern, zeigen Missstände auf und bieten eine alternative Sicht zu den oftmals kontrollierten Staatsmedien an. Jeder kann daran teilnehmen und jeder kann heutzutage Gehör in der Öffentlichkeit finden. So haben soziale Medien Vor- und Nachteile.
In sozialen Medien werden „Shitstorms“ ausgelöst und Initiativen angestoßen, die es sonst nicht gegeben hätte. So haben Shitstorms in den sozialen Medien entscheidend dazu beigetragen, dass auch Missstände und unethische Verhaltensweisen von Unternehmen (beispielsweise schlechte Zustände bei der Produktion in Dritte Welt Ländern) ans Tageslicht kamen und durch den Druck der Öffentlichkeit in den sozialen Medien behoben wurden.
Soziale Medien sind unterschiedlich
Soziale Medien oder Social Media ist ein Überbegriff für eine unterschiedliche Menge unterschiedlicher Teilformen:
- Kollaborative Projekte – z.B. Wikipedia
- Social Networking Sites – z.B. Facebook, Xing
- Blogs & Microblogs – z.B. WordPress, Tumblr, Twitter
- Content Communities – z.B. YouTube, Vimeo
- Virtuelle Spielewelten – z.B. World of Warcraft
- Virtuelle Sozialwelten – z.B. Second Life
Nicht jede Teilform ist für jedes Ziel geeignet. Second Life war beispielsweise vor Jahren in den Medien sehr populär, seither hat man aber nicht mehr viel davon gehört. Und in dem Online-Spiel World of Warcraft könnte es schwierig sein, als Unternehmen oder Musiker präsent zu sein.
Lohnenswerter Zeitaufwand?
Was bei der Fülle an Plattformen, die heute zur Verfügung stehen nicht vergessen werden darf, ist, dass soziale Medien ständiger Pflege bedürfen. Ein Social Media Profil, das einmal etwas postet, wird keine Beachtung finden und verwaisen. Gleichzeitig werden seitens des Publikums hochwertige Inhalte (Content) erwartet. Sind die Inhalte nicht passend, wird die Aufmerksamkeit des Lesers/Hörers/Sehers schnell ein anderes Zielobjekt finden.
Hochwertige Inhalte zu erstellen, ist allerdings ein zeitraubender Prozess. Nutzt du also soziale Medien als Teil deines Marketingmixes, so benötigst klare Ziele, um erfolgreich zu sein. Denn ohne Ziele ist es leicht möglich, dass deine Social Media Aktivitäten lediglich wertvolle Zeit kosten und viel Arbeit bedeuten ohne ein Ergebnis einzubringen. Stell dir also vor dem Start die Frage: „Was möchte ich mich meinen Social Media Aktivitäten erreichen?“
Ziele von sozialen Medien Kampagnen
Ziele können sein:
- Ein Produkt zu bewerben und zu verkaufen.
- Reputation als Experte in einem Feld aufzubauen.
- Durch das Social Media Profil weniger Anrufe im Kundenservice-Center zu erzielen.
- Potenzielle Kunden in den eigenen Newsletter-Service eintragen.
- Und so weiter.
Hinzu kommt, dass soziale Medien nicht mit kostenlosen Werbeplattformen verwechselt werden sollten und auch die Einordnung beim Marketing nur ein Teilaspekt der sozialen Medien beinhaltet. Bei den sozialen Medien handelt es sich in erster Linie um zweiseitige Kommunikationsmedien Und dies bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Anders als beispielsweise der klassischen Werbung kann der Konsument interagieren. Er kann aber auch teilen und Initiativen starten. Sie kann sich beschweren. Oder sich mit einer Frage an das Social Media Profil eines Unternehmens wenden.
Ist also nur die Marketingabteilung für Social Media verantwortlich, so wird sie zwangsläufig in der Situation sein, Kunden zu betreuen, die Wogen unzufriedener Kunden zu glätten und vielerlei Fragen zu beantworten, die nicht in ihrer Kernkompetenz sind. Daher sollte Social Media aus vielen Blickwinkeln betrachtet werden und in größeren Unternehmen mit vielen unterschiedlichen Abteilungen ein abteilungsübergreifendes Gemeinschaftsprojekt sein.
Weitere Funktionen von Social Media
Social Media kann darüber hinaus auch weitere Funktionen für Organisationen erfüllen:
- Personal finden
- Kundenbetreuung
- Verkaufen
- Marketing und PR
- Plattform für Thought Leadership
- Mitteilungen von der Geschäftsführung an die Kunden
- Eskalationen/ Dringende Kundenprobleme oder Missverständnisse
Die Einordnung von sozialen Medien einzig als Marketing-Werkzeug ist in etwa so, als hätte man bei der Erfindung des Telefons bemerkt, dass man damit verkaufen kann und eine Telefonabeilung in die Sales-Abteilung eingeordnet. Genauso wie das Telefon, ist Social Media eine Kommunikationsform über die Konsumenten/ Kunden mit der Organisation in Kontakt treten können. Warum sie dies jedoch tun, bleibt ihnen überlassen. Und in allen Fällen sollte die Organisation dem Kunden dann eine zufriedenstellende Antwort geben können.
Vier Stufen der Evolution von Soziale-Medien-Kompetenz
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hast du bereits Erfahrung mit Social Media gemacht. Sei es mit einem Nutzeraccount bei Facebook, dem Schauen von YouTube-Videos oder zumindest dem Lesen von und über Tweets und Blogs. Wenn du aber die Social Media Strategie als wirtschaftliches Unterfangen vornimmst – beispielsweise als Social Media Manager in einem Unternehmen oder für ein selbständiges Projekt, wie eine Band oder einen Solokünstler, gelten etwas andere Verhaltensregeln. Schließlich willst du nicht derjenige sein, der einen Shitstorm auslöst, der dein Projekt möglicherweise viel Ansehen und Geld kosten könnte.
Hinzukommt, dass die Interfaces, die man als Unternehmen im Social Media nutzt häufig etwas anders gestaltet sind, als die, die man als Konsument nutzt. Sodass man auch hier damit rechnen muss, zunächst etwas Zeit dafür aufzuwenden, um sich zurecht zu finden.
Wir unterscheiden zwischen vier Evolutionsstufen durch die man schreitet, bevor Soziale Medien wirklich kompetent und professionell genutzt werden können:
Stufe 1: Traditionelles Verhalten
Das klassische Model der einseitigen Kommunikation. Häufig startet man im Bereich der sozialen Medien damit, die alten Verhaltensweisen einfach fortzuführen. Das Unternehmen/ die Organisation ist der Sender, der Konsument ist der Empfänger. Kommentare und Reaktionen von Konsumenten werden nicht erwidert, sondern als Seitenereignis wahrgenommen und ignoriert. Viele Organisationen bleiben in diesem Verhalten stecken und können damit die Vorteile der sozialen Medien nicht ausreichend nutzen.
Stufe 2: Experimentelles Verhalten
Schafft man den ersten evolutionären Schritt weg vom traditionellen Verhalten, folgt in aller Regel das experimentelle Verhalten. In dieser Stufe probiert man unterschiedliche Dinge aus. Hier mal kommentieren, dort auf Kommentare reagieren. Während dieser Stufe befindet man sich auf dem richtigen Weg, ist allerdings sehr gefährdet. Denn durch die relative Unerfahrenheit können Malheurs passieren, die in den sozialen Medien ein weitreichendes Echo auslösen können. Befindet man sich also in dieser Stufe, so sollte man sehr bedacht und vorsichtig agieren.
Stufe 3: Operationelles Verhalten
Irgendwann hat man verstanden, wie soziale Medien funktionieren und hat nicht mit jedem Klick auf den „Post“-Button Angst, einen Shitstorm auszulösen oder ausgelöst zu haben. Man verwendet seine sozialen Medien regelmäßig und weiß, wie sie funktionieren. Man nutzt sie allerdings noch nicht so, dass sie tatsächlich wichtige Funktionen im Unternehmen erfüllen.
Stufe 4: Professionelles Verhalten
In dieser letzten Stufe dient Social Media den Zielen der Organisation und hat einen umfassenden Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens und Erreichen der Ziele. Die Kampagnen sind strukturiert und Ziele wurden definiert, deren Einhaltung überprüft und adaptiert werden. Social Media ist nun also ein Teil der Strategie des Unternehmens geworden und wird professionell betrieben.
Abschließend
Die Verwendung von sozialen Medien ist heutzutage ein lohnenswertes Unterfangen für die meisten Organisationen. Natürlich entwickelt sich das Internet und mit ihm soziale Medien immer weiter. Mit Kompetenz auf diesem Gebiet, wirst du dir und deiner Organisation schwere Fehler ersparen und kannst zielgerichtet an der Entwicklung einer professionellen Social Media Strategy arbeiten.